Personalschlüssel Technik
Konzept des Personalschlüssel Technik
Ein Weg zur Finanzierung innovativer Technologien in der stationären Altenhilfe
Der Personalschlüssel Technik ist ein Konzept für die stationäre Altenhilfe. Es bietet eine kurzfristige Lösung für die drängende Personalknappheit und ebnet zugleich den Weg für eine mittel- und langfristige Transformation hin zu einem System, das Mensch, Technik und Organisation optimal miteinander verbindet (der sogenannte "Personal-Technik-Organisation-Klientenmix").
Der Personalschlüssel Technik sieht vor, dass je nach Größe des Heimes die Kosten für unbesetzte Personalstellen in stationären Pflegeeinrichtungen in Investitionen bzw. Wartungen für pflegeverbessernde Technologien umgewidmet werden. So wird für jede unbesetzte Vollzeitstelle (VZÄ) von einer jährlichen Umwidmung in Höhe von etwa 50.000 bis 60.000 Euro ausgegangen. Diese Mittel können dann in innovative technische Lösungen fließen, die sowohl die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessern als auch die Versorgungsqualität der Bewohner erhöhen.
Die Rolle der Forschung
Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche ist von zentraler Bedeutung, nicht nur für das Wohlbefinden der Patienten, sondern auch für das der Pflegekräfte.
Es bedarf jedoch noch einiges an Forschungsarbeit, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege durch den Einsatz von digitalen Technologien zu erzielen. Diese Forschungsarbeit soll nicht nur darauf abzielen, die technologischen Möglichkeiten zu erkunden und zu entwickeln, sondern auch die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Pflegekräfte zu berücksichtigen. Es erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl die technologischen Aspekte als auch die menschlichen und organisatorischen Dimensionen der Pflege umfasst. Eine intensive und multidisziplinäre Forschungsarbeit ist unerlässlich, um diese Herausforderungen anzugehen und Lösungen zu entwickeln, die tatsächlich einen positiven Beitrag zur Pflege leisten können.
Beispiel Personalschlüssel Technik
Nehmen wir ein Beispiel eines Pflegeheims mit 100 Betten. Hier könnte ein umgewandeltes Personalbudget von 60.000 Euro pro Jahr über fünf Jahre hinweg in die sogenannte "Modulare Care Valley Systemlösung" investiert werden.
Sie können folgende Effekte bei dem Szenario erwarten:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Durch die Einführung technologischer Hilfsmittel können die physischen und psychischen Belastungen der Pflegekräfte signifikant reduziert werden.
- Erhöhung der Versorgungsqualität: Die betreuten Klienten profitieren von einer höheren Pflegequalität, da die Pflegekräfte durch die Technik entlastet und somit in der Lage sind, mehr Zeit und Aufmerksamkeit auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu verwenden.
- Produktivitätsgewinn: Es wird ein Produktivitätsgewinn von etwa 3.000 Stunden pro Jahr erwartet, was der Entlastung einer Vollzeitpflegekraft um rund 10 Stunden pro Monat entspricht.
Effekte
Objektiv messbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte
Entlastung einer Vollzeitpflegekraft um 10 Std. pro Monat
Erhöhung der Pflegequalität und Versorgungsqaulität für den Klienten
Einstieg in eine wirkungsorientierte Prävention
Vorteile des Finanzierungskonzepts
Die positiven Effekte sind sofort spürbar, ohne dass es einer längeren Vorlaufzeit bedarf
Pflegebedürftige müssen keine zusätzlichen Kosten tragen, da die Finanzierung aus bestehenden Mitteln erfolgt
Ermöglicht eine innovative Dynamik für Mensch-Technik-Organisationslösungen
Durch entsprechende Ausgestaltung können Mitnahmeeffekte vermieden werden
Unterstützt den Einstieg in eine Outcome-orientierte Pflege, bei der die Ergebnisse der Pflege im Mittelpunkt stehen
Das Konzept kann ohne gesetzliche Änderungen implementiert werden, was Implementierungsprozess erheblich vereinfacht